Sonntag, 28. Oktober 2012


Chapter. 5
''Kannst du es dir nicht bequem machen?''


Ich werde in das Haus eines Mörders/Ex-Knacki gehen. Wow, das wäre eine schöne Geschichte, die ich meinen Kindern später erzählen könnte.

Ich seufzte und zappelte auf meinem Sitz herum. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass mich meine Nerven nicht wieder einholten.

Und ich würde auch lügen, wenn ich sagen würde, dass mir es nicht peinlich war, dass es sich wie ein Furzen angehört hatte, als ich meine Hintern gegen den Sitz rieb, um es mir bequemer zu machen.

Danger kicherte. "Kannst du es dir nicht bequem machen?" Grinste er, warf mir einen schnellen Blick zu, bevor er den Blick wieder auf die Straße wendete.

Ich spürte, wie sich meine Wangen erhitzten. "Nein, nur... ich werde nur Auto krank.", log ich und zuckte nur gedankenlos mit den Schultern.

Er schüttelte den Kopf. "Was auch immer du sagst, shawty."

Ich verdrehte die Augen. Dieser Typ brauchte ernsthaft Hilfe.

"Verdreh' deine Augen nicht, bitch. Denk daran:" Er packte mich energisch an meinem Kinn und drehte mich zu sich. "Du bist in meinem Auto."

Bei seiner Berührung zuckte ich zusammen. Alles was ich in diesem Moment konnte, war nicken.

"Gut." Er stieß mich wieder von sich weg und legte seine Hand wieder ans Lenkrad.

Ich biss mir auf die Lippe und passte auf, dass ich nichts mehr sagte, was ich später wohl bereuen könnte. Stattdessen wandte ich mich ans Fenster, sah nach draußen und sehnte mich nach nichts mehr als die Wärme meines Bettes. Solide und sicher, wo ich jetzt eigentlich auch sein sollte.

Wir waren endlich angekommen was ich schätzte sein Haus war, denn er parkte sein Auto in der Garage.. Ich konnte nicht anders...Mein Mund stand offen, als ich das Haus zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Ich musste sagen, ich war beeindruckt. Aus dem Blickwinkel, aus welchem ich es betrachtete, sah es ziemlich gut aus.

Während er drehte, lehnte ich mich zurück in den Sitz und dachte darüber nach, wie das hier alles zusammen gekommen ist, und wie traurig mein Leben jetzt war.

Ich konnte nicht sagen, dass ich enttäuscht war. Ich meine, ich habe es kommen sehen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es auf diese Weise geschah.

All die Dinge die ich heute hätte erleben können - Einer sau betrunken werden und sich überall übergeben oder ein Mädchen das strippt (das ist alles schon vorgekommen, verurteilt mich nicht), bei Leuten rein laufen die gerade rum machen - aber nein. Ich sah wie Jemand ermordet wurde.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr dachte ich, dass mein Leben eine Art beschissene Seifenoper sei.

Ich war das ruhige Mädchen, welches immer ihre Hausaufgaben machte, auf ihre Eltern hörte, welches darauf achtete, dass sie immer gute Noten hatte. Ich war nie zu sehr ausgetickt, wenn ich ausging und insgesamt war ich ein guter Mensch. Ich war schüchtern, skurril und hatte manchmal ein großes Mundwerk.

Ich tat nur Gutes. Ich hatte nie etwas "Böses" getan...bis heute Abend, als ich mich hinaus geschlichen hatte. Es war das erste Mal, dass ich etwas "Extremes" getan hatte und gleich kam ich wieder in Schwierigkeiten.

Und nun war ich hier, im Auto mit einem Killer, der mich gerade zu sich nach Hause mit nimmt.

Ich musste für eine Weile eingenickt sein, weil ich nicht bemerkt hatte, wie Danger aus dem Auto gestiegen war. Bis schließlich die Tür auf meiner Seite geöffnet wurde und ich fast heraus fiel.

Ich stöhnte.

Er kicherte, was mich noch lauter stöhnen ließ. "Nicht lustig.", wies ich ihn darauf hin, als ich aus seinen Range Rover ausstieg.

"Ich fand's lustig." Er zuckte mit den Schultern, bevor er die Beifahrertür wieder schloss und voran ging.

Heimlich verdrehte ich die Augen und folgte ihm. Das letzte was ich brauchte, war verloren zu gehen und nur Gott wusste, wo ich war.

Von einem Mörder entführt zu werden war genug, um mich von anderen dummen Sachen fernzuhalten.

Ich trat mir auf die Füße während er hektisch in seiner Hosentasche rumwühlte, wo er wohl den Schlüssel suchte. Ich biss mir auf die Lippe und fragte mich, was er jetzt wohl mit mir machen würde.

Er meinte, dass er mich nicht umbringen würde, aber wer weiß schon, ob er wirklich die Wahrheit sagt? Ich habe gesehen, wie er Jemanden umgebracht hat, das heißt ich bin ein Zeuge eines Mordes. Nicht, dass ich sowieso irgendwas sagen würde, aber wer weiß ob sie wissen oder mir glauben, dass ich nichts sage?

"Kommst du von alleine, oder muss ich dich erst reinziehen?"

"Huh?" Ich erwachte aus meinem Tagtraum und schaute ihn mit großen, neugierigen Augen an.

Er schüttelte nur den Kopf. Er um griff meinen Arm mit seiner Hand und zerrte mich ins Haus und schloss daraufhin die Tür. Er drehte den Kopf zu mir, sodass er mich ansah. "Komm mit." , sagte er und zeigte mit dem Kopf in Richtung Treppe.

Ich nickte.

Ich ging die Treppe hoch, wobei ich mir auf die Lippe biss und versuchte, meine Augen bei mir zu behalten.

Wie spät war es überhaupt?

''Wie spät ist es?", entfuhr es mir plötzlich, was mir gerade in dieser Situation ständig passierte. Ich schaffte es immer wieder meine Gedanken irgendwie an die Oberfläche zu bringen.

"Viertel vor zwei, warum?" Er ging in ein Zimmer, von welchem ich dachte, dass es wohl seins war.

Die Erkenntnis traf mich und ich wusste, dass ich tot sein würde, wenn ich nach Hause komme. Das heißt, wenn ich jetzt überhaupt noch nach Hause durfte. "Nur so." Ich seufzte.

Er zuckte lässig mit den Schultern, als er in die Mitte des Raumes trat und die Tür hinter uns zufiel.

Ich nahm mir die Zeit und sah mich um. Es war riesig. Er hatte ein Kingsize-Bett in der Mitte mit einem Bordeaux-Laken, darüber eine Daunendecke in schwarzer Spitze ausgelegt. Die Wände waren dunkel gestrichen, fast Kirsch-Braun. Ich war komplett und völlig erstaunt, um es milde auszudrücken.

"Magst du es?", fragte er mich grinsend und wölbte seine Augenbrauen.

Ich biss auf die Innenseite meiner Wange, bevor ich nickte. "Das ist...dreimal so groß wie mein Zimmer!"

Er kicherte. "Naja, gewöhn dich nicht dran. Du wirst bald gehen. Ich muss nur noch ein paar Dinge klären, dann solltest du gehen können."

Ich nickte nur, während ich weiterhin das Zimmer studierte.

Plötzlich öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer und ein zierliches Mädchen mit schwarzen, lockigen Haaren, welches ungefähr so groß war wie ich und welches Augen in der Farbe des Ozeans hatte, stand im Türrahmen.

Ich war wirklich geschockt.

Sie war wunderschön.

Als ihre Augen sich an meine Wenigkeit wandten, verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck in angewidert und geschockt. Ich zuckte zusammen.

"Was macht sie hier?", spuckte sie. Gift triefte von ihren Worten und ihre blaue Iris brannte Löcher in meine.

Ich versuchte den Blick abzuwenden, doch da war etwas, was meine Augen an ihre fesselte.

Danger drehte sich um und seine Augen vergrößerten sind. "Fang bloß nicht an." Schauer liefen meinen Rücken hinunter wegen seiner tiefen Stimme.

Spottend warf sie ihr Haar zurück hinter ihre Schulter, wandte den Blick von mir ab, um Danger anzusehen und daraufhin gleich wieder mich und verdrehte die Augen. Sie schenkte mir einen letzten angewiderten Blick, bevor sie sich auf den Fersen ihrer Louis Vuitton Stöckelschuhen drehte und das Zimmer wieder verließ.

Ich schluckte schwer. "Was war das denn?", fragte ich.

Seine Augen wandten sich nicht von der Tür ab, durch welche sie ( wer auch immer "sie" war) gerade gegangen war. "Mach dir darum keine Sorgen." , knurrte er, schob mich beiseite und verließ ebenfalls das Zimmer. Damit ließ er mich fragend alleine. Was war gerade passiert?

Aus der Vergangenheit hatte ich gelernt: Wenn Jemand sagte, man müsse sich "keine Sorgen" machen, dann musste man sich am meisten Sorgen machen.

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