Donnerstag, 25. Oktober 2012




Chapter. 2
''-Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.''

Ich werde sterben.

Es ist offiziell.

Entweder das, oder ich würde von der ganzen Menschheit verbannt werden. Ja, das hört sich viel besser an.. dann wäre ich wenigstens alleine und nicht tot.

Als Carly anfing mich während der Party in alle möglichen Richtungen zu drängen, erwischte ich mich selbst dabei, wie ich immer wieder versuchte Danger zu finden. Der Name allein brachte meinen Magen dazu sich umzudrehen.

Ich wusste nicht warum ich das tat, genauso wenig wie ich es nicht erklären konnte. Ich denke meine Nerven gehen wieder mit mir durch und ich hatte mehr Angst um mein Leben als ich sollte. Ich war mehr um diesen komischen Typen besorgt, als um meine Eltern.

Das alleine sagt schon etwas.

Und an diesem Punkt verlor ich komplett meinen Verstand. Ich wollte einfach nur weg von allem. Mein Kopf sollte sich nicht wegen der Angst vor dem Typen in alle Richtungen drehen sondern wegen meinen Eltern. Was wenn sie mich jetzt suchen gingen und mich hier fanden? Was wenn sie dann völlig austicken, hier... vor den ganzen Leuten? Was wenn... ach, warum mach ich mir hier noch die Mühe darüber nachzudenken? Meine Eltern sind in Moment meine geringste Sorge.

Ich riss meine Hand von Carly's los und wartete, bis sie sich umdrehte. ''Ich muss atmen, Carly.'' gestand ich. ''Ich bin nicht hergekommen, um herumzulaufen. Ich bin hier hergekommen um Spaß zu haben und wenn wir hier nur vor irgendwelchen Leuten weglaufen, dann gehe ich nach Hause.''

Sie streifte sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und kicherte nervös. ''Sorry.'' Ihre Wangen röteten sich leicht. ''Ich hab gar nicht bemerkt, dass ich so aufdringlich bin.''

''Nein, das mein ich gar nicht... dass du zu aufdringlich bist...'', begann ich, bevor ich den Satz in meinem Kopf beendete und es deutlicher formulierte.

''Es ist nur, seitdem Danger mit mir gesprochen hat...'', begann ich wieder. ''...benimmst du dich total komisch.''

''Tut mir Leid.'' Sie leckte ihre Lippen.

''Es ist einfach so:'' Ich atmete Tief durch bevor ich weiter sprach. ''seitdem er mit mir gesprochen hat, benimmst du dich so, als würde ich bald sterben, obwohl es doch gar nicht so ist.''

Sie hob ihre Hand und zeigte dann auf mich. ''Wie willst du das wissen?'' Ich öffnete mein Mund um was zu sagen bevor sie weiter sprach. ''Er wird nicht ohne Grund Danger genannt, Kelsey.''

''Danger hat nur einmal mit mir gesprochen. Es ist ja nicht so, als hätte er mich auf ein Date eingeladen oder sowas.'' Ich schüttelte den Kopf. ''Du reagierst über und das weißt du. Außerdem kennst du ihn nicht mal richtig!''

''Ich weiß genug über ihn um zu sagen, dass er nicht gerade der beste Umgang ist.'', versuchte sie überzeugend zu klingen. Doch ich ließ mich nicht überzeugen.

''Und du glaubst alles was die Anderen sagen?'' Ich hob eine Augenbraue, als sie heftig nickte. ''Carly, nicht alles, was andere sagen ist automatisch wahr. Die Leute übertreiben heutzutage oft. Wie kannst du jeden Scheiß glauben? Du solltest dir selber deine Meinung bilden.'' Ich erinnerte sie an den Tag an dem Danny Jergins anfing Gerüchte über Carly zu verbreiten, dass sie mit ihm geschlafen hätte. Ab da ging es weiter damit das sie Schwanger gewesen wäre und das Kind abtreiben ließ. Es dauert sehr lange bis diese Gerüchte endlich aus der Welt geschaffen waren und Leute sich wieder über andere Sachen unterhielten. ''Das ist was anderes.'', versuchte sie zu argumentieren.

''In wiefern?'' Ich legte die Hände in die Hüften. ''Sag mir bitte was daran anders ist.'' Während ich auf ihre Antwort wartete klopfte ich mit meinem Fuß ungeduldig auf dem Boden herum.

''Es ist einfach anders, ok?'', murmelte sie. ''Jeder kennt ihn, Kelsey.''

''Nein, sie kennen nur die Scheiße, die über ihn erzählt wird. Es ist egal, wer angefangen hat es zu verbreiten Carly, die Wahrheit bleibt immer gleich. Niemand weiß etwas. Der einzige, der die Wahrheit kennt, ist dieser Danger. Alles ist ein Gerücht bis es von der Person, von der es handelt aufgeklärt wird.''

Nach ein paar Sekunden Stille gab sie schließlich auf. ''Gut, aber sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt.'', sagte sie mit einem Schmollmund, hakte sich bei mir ein und führte mich in die tanzende Menge. Etwas, wovon ich dachte, dass ich es nicht mehr für Rest der Nacht erleben würde.

Normalerweise war ich nie so Jemand der Regeln brach, aber dieses Mal denke ich, würde ich es tun. Ich öffnete mir eine weitere Dose Bier, trank daraus und ging ein Stück um Carly zu suchen. Doch sie war verschwunden. Aw, Scheiße.

Seufzend begann ich nach ihr zu suchen. Ich drängte mich weiter durch die Menge. Die Leute tanzten teilweise so eng aneinander, dass ich dachte, dass sie sich jeden Moment die Kleider gegenseitig vom Leib reißen. Carly war nirgends zu sehen.

Ein paar Minuten waren vergangen und nach dem ganzen Laufen taten meine Füße weh. Doch ich setzte mich nicht mal hin. Ich war einer der Personen, die nicht mal die Bedeutung von einem Stuhl kannten.

Schließlich gab ich auf und beschloss ihr einfach eine SMS zu schreiben. Also zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und begann zu tippen.

An: Carly
Wo bist du? Ich such dich schon überall. Schreib mir zurück, damit wir uns treffen können. Ich muss bald nach Hause.

Ich legte mein Handy beiseite, als Etwas weiter weg meine Aufmerksamkeit erregte. Ich ging näher heran um mir eine bessere Sicht zu verschaffen. Es war ein Stuhl, auf welchen ich mich auch gleich setzte und meine Beine aussteckte und ab da an fühlte ich mich viel... entspannter.

Nach 10 Minuten bemerkte ich schließlich, dass Carly mir immer noch nicht zurück geschrieben hatte. Normalerweise schrieb sie schon nach wenigen Sekunden zurück, nach zwei Minuten, wenn es hoch kommt. Jetzt begann ich mir wirklich Sorgen zu machen. Wohl wissend, dass sie nicht mehr in der tanzenden Menge zu finden war, ging ich die Strecke, welche einen durch ein riesiges Tal mit vielen Bäumen führte.

Ich stopfte mir die Hände in die Hosentasche und verdrängte jeden Gedanken, wenn ich daran dachte, was mir hier passieren könnte, wenn ich hier alleine im Dunkeln durchs Tal lief.

Wie konnte Carly einfach so verschwinden? War sie wirklich so wütend deswegen, dass ich Danger versucht hatte zu verteidigen?

Oder war es vielleicht etwas anderes? Vielleicht hat sie Jemand gefragt ob sie mit ihm irgendwo gehen will... aber dann hätte sie mir auch Bescheid gesagt, bevor sie gegangen wäre.

Frustriert seufzte ich und die drei Bier schienen sich langsam bemerkbar zu machen, indem mein Schädel anfing zu brummen. Das Geräusch der Äste beruhigte mich nicht wirklich und ich war unglaublich glücklich, als ich weit vor mir eine Gruppe von Menschen sah.

Ich dachte mir nicht viel dabei und ging einfach weiter auf sie zu. Doch plötzlich bekam ich ein ungutes Gefühl. Sie trugen alle rote und schwarze Klamotten. In Gedanken ging ich Carly's Reden durch und plötzlich wurde mir klar... Carly hatte mich vor dieser Gang gewarnt.

Dangers Gang.

Ich merkte, wie sich meine Herzfrequenz deutlich erhöhte als ich mich schnell hinter einem Baum versteckte und das Geschehen genauer beobachtete.

''Du steckst wirklich tief in der Scheiße, Parker.'', hörte ich eine dunkle Stimme sagen und ich spürte, wie mein Magen Purzelbäume schlug und ich langsam anfing zu schwitzen.

''Es-Es tut mir Leid.'', sagte ein anderer und man hörte deutlich, wie ängstlich er war, was mich leicht zusammenzucken ließ.

''Dein 'Es tut mir Leid' hilft dir langsam auch nicht mehr weiter. Du hattest deine Chance und du hast es immer noch nicht auf die Reihe gekriegt. Wir haben dir drei Wochen gegeben und du hast es immer noch nicht geschafft das Geld aufzutreiben?''

''Bitte, ich brauche nur noch ein bisschen Zeit-''

''Ha, deine Zeit ist vorbei mein Freund.'' Und in diesem Moment spürte ich, wie mein Körper taub wurde. Ich hörte einen Schuss. Ich sah wie ein Körper zu Boden fiel und dieser plötzlich in einer roten, klebrigen Flüssigkeit lag.

Was zur Hölle war gerade passiert?

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