Sonntag, 4. November 2012


Chapter. 8
''Oh, die Ironie des Ganzen.''


Ich hasse mein Leben.

Ich hatte gerade erst meine Freiheit wieder bekommen und jetzt wurde sie mir wieder weggenommen... und dieses mal von meinen Eltern.

Zu denken, das ich endlich eine Pause kriegen würde und vergessen konnte das es den Tag überhaupt gab, musste ich von meinen Eltern erwischt werden.

Ich denke ich bin wohl nicht besonders gut im Verstecken. Erst sieht Justin mich und dann auch noch meine Eltern wie ich mich ins Haus schleiche.

F. M. L.

Und jetzt wundert ihr euch wahrscheinlich was da vorhin noch alles passiert ist. Um es kurz zu fassen . . . ich stecke ziemlich tief in der Scheiße.

(Flashback):

"Wo warst du junge Dame?"

Diese Worte wiederholten sich immer wieder in meinem Kopf, bis ich spürte, wie mein Magen sich schließlich umdrehte. Ich kniff meine Augen zusammen, während ich mich mental verfluchte. Ängstlich öffnete ich ein Auge, drehte mich um und sah meine Eltern auf dem Sofa sitzen, die ihren Schlafanzug immer noch an hatten.

Innerlich trat ich mir ins Gesicht. "Ich, naja," Ich machte eine Pause. "Seht mal...es ist eine ganz witzige Geschichte.'' Ich kicherte, um etwas Spannung aufzubauen, aber das schien wohl nicht zu funktionieren.

Stattdessen wurden ihre Gesichtsausdrücke nur noch wütender. "Oh?" Meine Mutter zog eine Augenbraue in die Höhe."Klär uns auf." Sie legte ihre ineinander verkreuzten Finger auf ihre überschlagenen Beine.

Ich biss mir auf die Lippe und meine Augen wanderten zu meinem Dad, mit dem ich normalerweise besser über sowas reden konnte.

Er schaute mich nur abwartend an und winkte mit einer Hand in meine Richtung. "Los, deine Mutter und ich warten."

Ich biss in die Innenseite meiner Wange. So viel dazu, dass ich dachte, dass er mir da raus helfen würde.

Ich holte tief Luft und zerbrach mir meinen Kopf darüber, was für eine Lüge ich ihnen erzählen könnte. Es ist nämlich nicht so, dass ich ihnen die Wahrheit sagen könnte. Ich würde dann wahrscheinlich in ungefähr fünf Sekunden tot sein, wenn ich es erzählen würde. Außerdem habe ich geschworen, es nicht zu erzählen. "Ich war bei Carly."

Die Gesichtszüge meiner Mutter lockerten sich etwas, doch man konnte noch immer sehen, wie wütend sie war. "Und was hattest du bei Carly so spät in der Nacht zusuchen?", löcherte sie mich weiter.

Ich leckte meine Lippen. "Sie brauchte eine Freundin zum Reden, mum. Ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht und ich musste sie trösten."

Keine schlechte Lüge. Mal sehen, ob sie es glaubt.

"Achso..." Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. "Und seit wann hat Carly einen Freund?"

"Seit einem Monat. Ihr habt ihn nur nie gesehen. Er hat sich von ihr getrennt, bevor alle ihn kennen lernen konnten."

Dafür sollte ich einen Emmy gewinnen. Ich bin einfach zu gut.

"Warum konntest du nicht bis morgen warten? Ich verstehe ja, sie ist eine gute Freundin-"

"Beste Freundin.", korrigierte ich sie.

Er verdrehte die Augen. "Ich verstehe, sie ist deine beste Freundin, aber deswegen mitten in der Nacht zu ihr rennen? Wie leichtsinnig ist das denn, Kelsey? Wir haben dich besser erzogen." Enttäuscht schüttelte er den Kopf.

"Du hättest entführt werden können, oder schlimmer," Meine Mutter warf ihre Arme in die Luft. "Getötet werden können.", kreischte sie.

Oh, die Ironie des Ganzen.

"Mum.", seufzte ich. "Carly wohnt nur ein paar Blocks entfernt. Es ist nicht so, dass sie am anderen Ende der Stadt lebt. Außerdem bin ich gerannt. Es hatte also Niemand eine Chance mich zu kidnappen, auch wenn Sie es wollten."

Sie schüttelte den Kopf, wohl wissend, dass ich zum Teil richtig lag.

"Aber trotzdem Kelsey," Streng zeigte sie mit einem Finger auf mich. "Ich habe dir Manieren beigebracht. Wie konntest du denken, dass es ok wäre, wenn du einfach mal mitten in der Nacht weg läufst ohne uns mindestens einen Zettel da zu lassen um zu Bescheid zu geben wo du bist?"

Ich seufzte. Ich wollte einfach nur ins Bett und vergessen, was letzte Nacht passiert war, aber nein, meine Eltern mussten mir wieder eine endlos lange Rede halten und sie wussten nicht mal, dass ich einen Scheiß darauf gab.

"Ich weiß Mum und es tut mir leid.", schmollte ich und guckte sie traurig an.

Sie seufzte. "Es ist immer noch nicht gut genug, Kelsey. Du hättest sterben können, weil du so unvorsichtig warst." Sie schüttelte den Kopf.

"Es wird nie wieder vorkommen, ich verspreche es.", flehte ich verzweifelt. Ich wusste, was daraufhin folgen würde und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust.

"Oh, das wissen wir.", sagte mein Dad. "Du hast jetzt nämlich für eine Woche Hausarrest."

Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Ich meine, ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten geraten würde, aber Hausarrest für eine Woche?!


"Was?", rief ich schockiert. "Das ist nicht fair!"

"Doch, das ist es.", spuckte meine Mutter. "Du solltest mit der Strafe zufrieden sein, wir könnten auch auf einen Monat erhöhen."

Ich stöhnte. "Das ist nicht fair!" Ich stampfte mit den Füßen auf den Boden.

Es war mir in dem Moment egal, dass ich mich wie ein Baby aufführte. Ich verdrehte die Augen, drehte mich um und stampfte die Treppe hoch in mein Zimmer.

(Flashback Ende.)


Und hier war ich nun. Eingeschlossen in meinem Zimmer.

All die Dinge die ich für jemanden tun würde, der mich aus dieser Höllen höhle raus holt.

Genau in diesem Moment begann mein Handy zu vibrieren und mein Kopf sprang auf um zu gucken wer es war.

Ich schaute hoch und schloss die Augen. "Ich danke dir Gott." Ich lehnte mich nach vorne, nahm mein Handy in die Hand und hatte gehofft, dass dort Carly's Name stehen würde, aber so war es nicht. Das Einzige was dort zu sehen war, war eine unbekannte Nummer.

Seufzend öffnete ich die SMS.

Von: Unbekannt
''Wie ist es gelaufen?'' - Justin

Er hat mir tatsächlich geschrieben? Was zum...?

Ich tippte etwas, bevor ich auf senden drückte.

An: Creeper
''Was meinst du damit?''

Ich grinste wegen dem Namen und speicherte seine Nummer.

Ein paar Sekunden später vibrierte mein Handy wieder.

Von: Justin
''Mit deinen Eltern. Waren sie wütend?''

An: Creeper
''Eine Woche Hausarrest.''

Von: Justin
''Autsch, meine Schuld.''

An: Creeper
''Ja, ja.''

Von: Justin
''Also.''

An: Creeper
''?''

Von: Justin
''Bist du bereit die Regeln nochmal zu brechen?''

Ich zog eine Braue hoch und fragte mich, ob er das wirklich ernst meinte oder mich nur verarschte.

An: Creeper
''Kommt drauf an, was du vor hast.''

Von: Justin
''Guck aus dem Fenster, süße.''

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Ich ließ mein Handy auf mein Bett fallen und ging hinüber zum Fenster. Als ich es öffnete und rausschaute, sah ich ihn, wie er sich an sein Auto lehnte.

Als er rauf schaute und bemerkte, dass ich ihn sah, begann er zu grinsen und winkte.

Ich verdrehte die Augen, ging zurück zu meinem Bett um mein Handy zu entsperren und schrieb ihm zurück. Es ist zu lustig wie mein Name für ihn in meinen Kontakten zu dieser Situation passte.

An: Creeper
''Wenn meine Eltern dich sehen, bist du tot, dass weißt du oder?''

Von: Justin
''Wenn ich mir Gedanken darüber machen würde, was andere Leute von mir denken, wäre ich jetzt nicht hier. Außerdem, willst du nicht 'leben' und so'n Scheiß? Beweis es mir. Zeig mir woraus du gemacht bist, baby.''

Meine Wange erhitzten sich, als ich sah, wie er mich gerade genannt hatte.

Ich schmunzelte, als ich die SMS wieder durchlas. Wenn er nur eine Sekunde glaubt, dass ich nicht das bin, was ich sage, dann wird er sich aber wundern. Ich zog mir meine Jacke über, ging hinüber zum Fenster, öffnete es und sprang hinaus auf den Balkon. Ich hielt mich mit den Händen an dem Geländer fest und ließ mich vorsichtig nach unten gleiten. Nach der Landung auf dem Rasen richtete ich meine Klamotten wieder und ging auf einen amüsierten Justin zu.

Ich grinste. "Was sagtest du?"

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